Der Krieger 1 ist im Yoga eine anstrengende, stehende Ganzkörper-Asana. Sie kräftigt, mobilisiert, erdet, bewegt und fokussiert. Sie bewirkt also viel und ist daher körperlich und mental herausfordernd. Für Anfänger ist sie trotzdem geeignet (sie wird auch im Kinderyoga gelehrt), da die Verletzungsgefahr nicht sehr groß ist.
Nutze die Übung, um Konzentration und Ruhe zu finden.
Wie wirkt die Yogaübung Krieger 1?
Der Krieger 1:
- dehnt Beinrückseiten, Schultern, Nacken, Bauch, Leiste, Rückenmuskulatur und Brustmuskulatur
- mobilisiert Hüfte und Brustwirkbelsäule
- kräftigt Lungen, Arme, Core und Schultern
- trainiert Ausdauer und Stärke
- stimuliert Verdauungsorgane und
- verbessert Aufmerksamkeit und Balance.
Krieger 1 Anleitung:
Diese Asana ist eine stehende Übung. Die Kraft kommt aus dem Stand und wird durch den Körper in die Arme geleitet.
Worauf zu achten ist:
- gute Körperspannung
- großer Ausfallschritt nach vorne (Füße eine Beinlänge auseinander)
- hinterer Fuß:
- Zehen zeigen im 45-Grad-Winkel nach außen mit Ferse auf dem Boden oder Zehen zur vorderen Mattenkante mit abgehobener Ferse (siehe Foto)
- Gewicht auf Außenkante
- Bein komplett gestreckt
- Ferse mit vorderem Fuß auf einer Linie
- Hüfte zeigt gerade nach vorne
- Vorderes Knie:
- 90 Grad gebeugt
- über der Ferse
- Arme sind gerade nach oben gestreckt
- Schultern fließen nach unten
- Brustkorb schiebt sich leicht nach vorn
- Blick über Hände nach oben
- Bauch leicht angespannt
- Unterer Rücken bleibt lang
Ganz genau lernst Du es hier im Video:
Was bedeutet Virabhadrasana und welchem indischen Mythos entspringt er?
Der Krieger (1) heißt auf Sanskrit Virabhadrasana (1). Der Name lässt sich in folgende Bestandteile aufgliedern: vira = Held, bhadra = großartig, asana = Yogahaltung.
Virabhadrasana ist ein bekannter Krieger in der indischen Mythologie. Er war ein Sohn (in manchen Varianten ein Diener) Shivas, geboren aus einer seiner Locken. Man kann ihn auch als eine Erscheinungsform Shivas interpretieren. Er hatte 1.000 Köpfe, Augen und Füße und kämpfte mit 1.000 Knüppeln.
Shivas Gemahlin Sati war zu einer Opferzeremonie eingeladen. Shiva war dagegen ausgeschlossen worden, weshalb ihr Vater Daksha sie verspottete. Um die Ehre Shivas wiederherzustellen, verbrannte sie sich.
Aus Wut erschuf Shiva also Virabhadra. Er befahl ihm das Opferfeuer mit Pfeil und Bogen zu zerstören sowie Daksha selbst mit seinem Schwert zu enthaupten.
Während des Kampfes löste Virabhadra sogar Tsunamis, Erdbeben und gewaltige Gewitter aus, indem er drei verschiedene Stellungen einnahm. Aus diesen drei Stellungen enstanden die drei verschiedenen Krieger-Asanas.
Welche Fragen sind noch offen? Schreibe sie in die Kommentare, damit wir die richtigen Antworten für dich finden können.
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