KRIYA, SHATKRIYA, SHATKARMA

KRIYA, SHATKRIYA, SHATKARMA

Kriya – genauso wie karma – heißt Handlung und meint im Yoga in der Regel Reinigungsübung, Shat heißt sechs. Shatkriya sind also die sechs Reinigungsübungen, die auch Shatkarma genannt und im Hatha Yoga Pradipika beschrieben werden. Diese Übungen sollten von einem erfahrenen Lehrer angeleitet und begleitet werden. Die folgenden Beschreibungen diesen zur Orientierung und sind keine Anleitungen.

 

  1. Dhauti

    Magenreinigung: Bei dieser Übung wird ein bis zu drei Meter langes Tuch nach und nach geschluckt und anschließend wieder herausgezogen. Anschließend sollte eine Tasse Milch getrunken werden.

    Die kann alle vier bis fünf Tage wiederholt werden und dient soll bei verschiedenen Krankheiten guttun. Dazu zählen z.B. Gastritis und Verdauungsstörungen.

    Weitere Techniken, die unter dieser Bezeichnung verstanden werden ist das Abschaben der Zunge mit einem Zungenschaber und Öl ziehen. Dabei wird der Mund ca. eine halbe Stunde lang mit Öl (z.B. Kokosöl) gespült. Das Öl wird anschließend ausgepuckt.

     

  2. Basti

    Enddarm- und Dickdarmreinigung: Es gibt verschiedene Formen dieser Reinigung (Sthala Basti und Jala Basti), deren Ziel aber grundsätzlich das Gleiche ist. Durch die Reinigung sollen Verstopfungen beseitigt werden. Heutzutage würde man wohl von einem Einlauf reden.

     

  3. Neti

    Nasenreinigung: Auch hier gibt es zwei Formen. Beim Jala Neti wird der Schleim aus der Nase, den Neben- und der Stirnhöhle mit Wasser herausgespült, was zu einer freieren Atmung führt. Dazu wird eine Jala Neti-Kanne benötigt, die auch als Nasendusche bekannt ist. Die Kanne wird mit Salzwasser gefüllt (ungesalzenes Wasser würde brennen). Dann lässt man das Salzwasser aus der Kanne in ein Nasenloch laufen, sodass es im Rachenraum wieder austritt.

    Beim Sutra Neti wird die Nase durch einen starken Faden gereinigt, indem dieser in die Nase eingeführt und durch den Rachenraum hindurch gefädelt wird, sodass er aus dem Mund wieder herauskommt.

     

  4. Nauli

    Dünndarmreinigung: Durch verschiedene Kontraktionstechniken der Bauchmuskulatur sollen chronische Verstopfungen, Verdauungsstörungen und weitere Krankheiten des Magen- und Darmbereichs gelindert werden.

     

  5. Tratak, Trataka

    Augenreinigung: Durch die Konzentration des Blicks auf einen Gegenstand (klassischerweise einer brennenden Kerze in einem Meter Abstand), ohne dabei zu blinzeln, werden die Augen dazu gebracht zu tränen. Wenn die Augen nicht mehr offengehalten werden können, werden sie für einige Minuten geschlossen. Dabei wird das betrachtete Objekt vor dem inneren Auge visualisiert. Dies kann mehrmals wiederholt werden.

    Dies soll die Augen und Tränendrüsen reinigen sowie die Konzentration fördern.

     

  6. Kapalabhati

    Lungenreinigung: Kapalabhati heißt „strahlender Schädel“. Dabei handelt es sich um eine vielfältige Atemübung, die die Sauerstoffzufuhr erhöht. Dadurch wird man wacher, die Konzentration wird gestärkt und die Lunge wird besser durchblutet.

 

Welche Fragen sind noch offen? Schreibe sie in die Kommentare, damit wir die richtigen Antworten für dich finden können.

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.